Neue Ideen für die sichere Geldanlage

Anlegerforum: Kabarettist sinniert über die Euro-Krise

Neustadt. Wenn die Raiffeisenbank Neustadt neue Ideen für Geldanlagen präsentiert, dann werden den Zuhörern nicht nur nüchterne Zahlen und Fakten präsentiert, sondern immer auch Unterhaltsames und Wissenswertes. Diesmal hatte die Genossenschaftsbank zum Anlegerforum 45 plus in die Wiedparkhalle eingeladen, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der Verunsicherung der Sparer durch die Zypernkrise über die finanzielle Absicherung im Rentenalter zu informieren. Denn die finanzielle Sicherheit ist laut des Marktforschungsunternehmens GfK und der Fondsgesellschaft Union Investment neben einer guten Gesundheit der größte Wunsch der Menschen im Rentenalter.


„Allerdings sind 57 Prozent der Deutschen finanziell nicht auf den Ruhestand vorbereitet“, stellte Jochen Volz von der Union Investment fest. Für die vielen Zuhörer in der voll besetzten Wiedparkhalle hielt er einige interessante Untersuchungsergebnisse bereit. So würden sich beispielsweise die meisten der Deutschen den Renteneintritt mit 64 Jahren wünschen. „Doch es kommt ja bekanntlich immer alles anders, als man denkt“, bekundete Volz. Denn 71 Prozent der Erwerbstätigen treten früher ihren Ruhestand an. Und dies nicht freiwillig, wie Volz sagte. „Die meisten werden vom Arbeitgeber gezwungen oder scheiden aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Berufsleben aus.“ Allein 71 000 Menschen müssten jährlich wegen Burn-out vorzeitig in Rente gehen. „Nur 43 Prozent sichern sich finanziell ab“, konstatierte Volz. Und: „Auch ab 50 lohnt es noch, sich um eine Absicherung im Alter zu kümmern. Die Vorsorge beginnt oft kurz vor dem Ziel.“


Der Kabarettist Christoph Brüske betrachtete derweil die Euro-Krise und den gesellschaftlichen Wandel humorvoll und satirisch. Sehr zur Freude des Publikums in der Wiedparkhalle. „In der Geburtenstatistik werden wir noch vom Vatikan überholt, nur weil die deutsche Frau sich nicht fortpflanzen will“, stellte Brüske fest. Und mit dem kabarettistischen Blick auf die Euro-Krise lobte er die Isländer. „Die schicken uns wenigstens die Asche.“ Mit spitzer Zunge kam Brüske von Berlusconi über das schwedische Möbelhaus Ikea, das sich als Autobauer versuchen könnte, zu dem „architektonischen Minimalismus der Schlecker-Märkte“.


Auf seiner satirischen Reise durch Europa machte er schließlich Halt in Griechenland. „Jetzt erst wissen wir, dass der Ouzo, den wir jahrelang beim Griechen bekommen haben, doch nicht umsonst war“, stellte Brüske fest. Und auch die Ratingagenturen bekamen ihr Fett weg. „Die übernehmen noch weniger Haftung als Omas Dritte.“ Wieder einmal hatte die Raiffeisenbank für einen gelungenen Abend in der Wiedparkhalle gesorgt, der neben vielen Informationen und großartiger Unterhaltung auch viel Wissenswertes zu neuen Geldanlagemöglichkeiten, über die Norbert Weber informierte, bot.

RZ Linz, Neuwied vom Donnerstag, 25. April 2013, Seite 20