Jahresbericht 2016

Raiba Neustadt freut sich über viele Neukunden

Bilanz 2016 mit Zuwachs in allen Bereichen

Neustadt. Während andere Banken jammern, kann die Raiffeisenbank Neustadt eG erneut auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurückblicken. Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 8% gestiegen. Sie liegt demnach bei 352 Mio. Euro. "Wir sind überaus zufrieden mit dem Jahr. Unsere Strategie, den Fokus auf die Kundenseite zu legen, ist voll aufgegangen", sagt Vorstandsmitglied Konrad Breul im Gespräch mit der RZ.

Fusion ist für die Bank mit Hauptsitz in Neustadt überhaupt kein Thema. Auch Standortschließungen werden nicht in Betracht gezogen - die bestehenden Filialen sollen auch weiterhin für die Kunden zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Mitarbeiter ist nahezu unverändert und liegt momentan bei insgesamt 89 Beschäftigten, 54 davon arbeiten in Vollzeit und 27 in Teilzeit. Hinzu kommen acht Azubis. Wie der Vorstand mitteilt, laufen derzeit noch Ausschreibungen zur externen Besetzung freier Stellen, und es werden auch weiterhin drei Azubis pro Jahr gesucht.

Kundenstamm bereinigt
Stolz sind Konrad Breul und Martin Leis aber vor allem auf eins: steigende Kundenzahlen. "Wir konnten neue Fans für uns gewinnen und uns mit unseren Angeboten auf dem Markt etablieren", sagt Leis. Ende 2016 lag die Zahl der Mitglieder bei 10.807 - zwar nur ein Zuwachs von knapp 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, allerdings wurde der Kundenstamm auch ordentlich "bereinigt", wie die beiden Vorstandsmitglieder berichten. Denn Mitglieder, die nur Dividende und Prämien der Genossenschaftsbank abgreifen wollen, sind bei der Raiffeisenbank Neustadt eG nicht gern gesehen. Unter dem Strich sind es so zwar "nur" 99 Mitglieder mehr als zum Ende 2015, dahinter stehen laut Leis jedoch rund 500 neue Kunden.

Das Geschäftsvolumen stieg 2016 um fast 50 Mio. Euro und somit erstmals über die 800-Mio. Euro Marke. Zum Vergleich: Von 2006 bis 2012 lag das Wachstum bei 68 Mio. Euro, von 2013 bis 2016 bei 104 Mio. Euro. "Wir ernten jetzt, was wir gesät haben", erklärt Breul und meint damit die Investitionen in Technik und das Know-How von Mitarbeitern. Einen Schwerpunkt stellen dabei die ganzheitlichen Beratungen dar, die seit 2015 EDV-gestützt erfolgen. 2016 wurden 2.275 dieser Beratungen durchgeführt - zwar weniger als im Vorjahr, allerdings wurden damals auch noch Folgeberatungen mitgerechnet.

Keine Strafzinsen für Kunden
Das Kundenanlagevolumen lag 2016 bei 481 Mio. Euro, Schwerpunkt war dabei laut Breul das Tagesgeld. Aber auch Fondssparpläne kamen gut bei den Kunden an. Ohne Risiko gebe es momentan kaum Chancen auf Erträge, doch bei den Kunden herrscht große Unsicherheit - unter anderem wegen Brexit und EU-Problematiken. Die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank macht es indes auch der Raiffeisenbank Neustadt eG schwer. Der fehlende Zinsertrag aus freier Liquidität belastet die Ertragslage. "Wir als Bank müssen Strafzinsen bezahlen, aber wir planen nicht, diese auch für unsere Kunden einzuführen", erklärt Leis. Letzteres sei nur als Reaktion auf das Verhalten der regionalen Mitbewerber denkbar.

Entsprechende Beschlüsse in der Vertreterversammlung vorausgesetzt, rechnet der Vorstand damit, dass es auch in diesem Jahr wieder eine hohe Ausschüttung an die Eigentümer geben wird. Am 24. Oktober steht das Raiffeisenforum in der Wiedparkhalle in Neustadt an. Diesmal wird der ZDF-Terrorismusexperte Elmar Theveßen zu den Mitgliedern sprechen. Für das Frühjahr ist zudem eine Infomesse zum Thema Einbruchsschutz geplant. Im kommenden Jahr soll der 200. Geburtstag von Raiffeisen eine große Rolle spielen.

 

RZ Kreis Neuwied vom Mittwoch, 1. Februar 2017, Seite 17