Neustadt. Mit einer Bilanzsumme von rund 317 Millionen Euro im Jahr 2014 kann die Raiffeisenbank Neustadt optimistisch in die Zukunft blicken. „Es geht wieder aufwärts“, sagte Vorstandsmitglied Martin Leis bei der Vertreterversammlung in der Neustädter Wiedparkhalle. Mit 1,4 Prozent liegen die Zahlen der Genossenschaftsbank insgesamt höher als im Jahr 2013. So haben sich im vergangenen Jahr auch die Kundeneinlagen um 4,4 Prozent erhöht und befinden sich mit rund 255 Millionen Euro laut Leis auf einem „neuen historischen Höchststand“.
Der Wachstumskurs des Kundengesamtvolumens habe sich fortgesetzt. Waren es 2013 noch 709 Millionen Euro, so machte die Summe im vergangenen Jahr 728 Millionen Euro aus. Als Erfolgsrezept nannte Martin Leis unter anderem die Kundennähe und konservative Anlagemodelle. Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Werner Breithausen sprach ein klares Bekenntnis zur Genossenschaftsidee aus: „Den Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland geht es gut. Hier treffen starke mittelständische Unternehmen auf starke Genossenschaftspartner. Wir wollen weiter Genossenschaftsbank bleiben und Verantwortung für die Region tragen.“
Anders als die Großbanken seien laut Breithausen die Genossenschaftsbanken auf den Mittelstand angewiesen und umgekehrt. Das lässt sich auch an Zahlen festmachen. Gibt die Raiffeisenbank rund 30 Prozent der Kredite an Firmenkunden aus, so machen die Firmenkredite bei Großbanken nur 8 Prozent aus. Mit Blick auf das allgemeine Kreditgeschäft hielt Martin Leis fest, dass dieses im Jahr 2014 mit 1,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Als Grund nannte er hierfür die rückläufige Bautätigkeit. „Wenn die Baukonjunktur wieder anspringt, sind wir bereit, die Region mit Krediten zu versorgen“, zeigte sich Leis zuversichtlich.
Gegen den allgemeinen Trend will die Raiffeisenbank auch weiterhin an ihrem Konzept festhalten. Heißt: Persönliche Beratung ist auch in Zukunft an sieben Standorten gewährleistet. So wurde beispielsweise die Filiale in Fernthal umgebaut und modernisiert, um sie langfristig zu erhalten. „In allen Versammlungen wurde bestätigt, dass die Aufrechterhaltung unserer Geschäftsstellen unerlässlich ist, um auch in Zukunft die von der Mehrheit unserer Kunden geschätzte Nähe und persönliche Beziehung bieten zu können“, konstatierte Vorstandsmitglied Konrad Breul.
Dies sei auch in Zeiten des Onlinebankings von Bedeutung. „Die Kunden informieren sich zwar online, suchen dann aber doch den Rat des Kundenbetreuers.“ Das zahlt sich aus. So ist die Zahl der Mitglieder der Raiffeisenbank auf 10 269 angewachsen. Sie können sich auf eine Dividende von 4,5 Prozent freuen. Insgesamt werden 312 000 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet.
Rhein-Zeitung, 5. Juli 2015