Noch ist die Ortsgemeinde Eigentümerin eines Großteils des Geländes, doch die Kaufverträge liegen bereits beim Notar, so Dahl. „Sobald sie unterschrieben sind, können die Herrschaften loslegen“, erklärt er. Mit den Bauarbeiten könnte es bereits im kommenden Herbst losgehen. Eine Bauvoranfrage habe ergeben, dass es keine baurechtlichen Bedenken gegen das Projekt gibt.
Wohnpark auf Bürling-Gelände
Neues Quartier entsteht mitten in Asbach
Asbach wächst um ein neues Wohnquartier – und zwar mitten im Zentralort auf dem alten Bürling-Gelände zwischen Netto-Markt und Bitzenstraße, einem langjährigen Schandfleck im Ortsbild. Die Raiffeisenbank Neustadt und die Familie Mertens, Eigentümer des Vorteil-Centers, wollen dort den Wohnpark Asbach errichten, bestehend aus drei Mehrfamilienhäusern mit je neun Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von 2500 Quadratmetern. Schon Ende 2020 könnten die Bewohner einziehen, offenbaren Raiba-Vorstand Konrad Breul und Jürgen Mertens ihre ehrgeizigen Pläne bei der exklusiven Vorstellung des Projekts für die Rhein-Zeitung mit Ortschef Franz-Peter Dahl.

Breul ist sich sicher: „Asbach erhält dadurch ein neues Gesicht.“ Denn der Name Wohnpark sei Programm: Viel Grün ist zwischen und um die drei dreistöckigen Gebäude vorgesehen, außerdem ein Spielplatz und ein Platz der Begegnung an der Seite zu Einkaufsmarkt und Hauptstraße hin. Alles wird öffentlich zugänglich sein. Man habe kein Wohngetto gewollt, betont Dahl – und auch „keine Wohnsilos“, fügt Breul hinzu. Vom Stil her würden die Gebäude zum bereits bestehenden Mehrfamilienhaus gegenüber der Bitzenstraße passen, meint Dahl. Und Mertens verweist auf ein ähnliches Projekt, das seine Familie an der Grabenstraße in Asbach verwirklicht hat.
Vor allem an ältere Bürger, Alleinstehende und Paare richtet sich das barrierefreie Wohnangebot in der Nähe vieler Einkaufsmöglichkeiten. „Die Nachfrage ist da“, sagt Mertens voller Überzeugung. Denn vielen älteren Asbachern würden, auch wenn sie körperlich noch fit sind, ihre großen Grundstücke und Häuser zur Last werden. „Ich kann mir gut eine Art Ringtausch vorstellen“, sagt er. Wer in den Wohnpark ziehe, dessen Haus werde frei für junge Familien, die dringend nach Wohneigentum suchen.
Die Investoren können sich aber vorstellen, dass die Wohnungen auch bei jüngeren Leuten gefragt sind, die dann eine Art Hausmeistertätigkeit übernehmen könnten. Die Flächen in den Erdgeschossen würden sie gern an wohnnahes Gewerbe vermieten. Pflegedienstleister seien vorstellbar oder auch ein kleines Café. Parkplätze sollen an den Rändern des Geländes entstehen, sodass der Innenbereich von Grün geprägt sein kann.
Aus Sicht von Dahl und dem Asbacher Rat bedeutet das Projekt das glückliche Ende einer kostspieligen Episode. 2016 hatte sie das frühere Firmengelände neben dem Netto-Markt angekauft und anschließend eine darauf stehende alte Werkstatt abreißen lassen. Das ging ordentlich ins Geld, weil beim Rückbau auch Schadstoffe entsorgt werden mussten, etwa Altöl aus Erdtanks. Für das sanierte Grundstück habe es mehrere Interessenten gegeben, doch die heimischen Investoren legten aus Sicht des Gemeinderats das stimmigste Konzept vor. „Kostenmäßig kommen wir mit einem blauen Auge davon“, sagt Dahl. Für circa 2300 Quadratmeter Fläche erhält die Gemeinde in einer Mischkalkulation circa 250.000 Euro.

Rhein-Zeitung vom 07.02.2019, Redakteur: Michael Fenstermacher